In den letzten drei Jahren hat sich die Technologie rund um KI (Künstliche Intelligenz) oder auf Englisch AI (Artificial Intelligence) rasant entwickelt.
Genauer gesagt sind es die Learning Language Models (LLM), die zum aktuellen Hype beigetragen haben. Doch was ist KI? Und was sind LLMs? Und worin liegt das Potenzial, unsere Arbeit, unser Leben zu revolutionieren?
In diesem Blogbeitrag werfen wir neben einigen Grundlagen einen Blick auf Chancen und Risiken. Ausserdem gehen wir auf konkrete Anwendungsmöglichkeiten ein, wie KI schon heute im Unternehmen eingesetzt werden kann.
Was ist künstliche Intelligenz?
KI bezieht sich auf Computersysteme oder -Programme, die in der Lage sind, Aufgaben auszuführen, für die normalerweise menschliche Intelligenz erforderlich wäre. Dies geschieht durch das Lernen aus Daten und Erfahrungen, um Muster zu erkennen, Vorhersagen zu treffen und Entscheidungen zu fällen. Künstliche Intelligenz kann in Form von maschinellem Lernen, neuronalen Netzwerken, Deep Learning und anderen Techniken auftreten.
Entwicklung der künstlichen Intelligenz
Der Begriff KI wurde im Jahre 1956 von John McCarty definiert. Bereits 1966 gab es den ersten ChatBot (ELIZA). Danach ging die Entwicklung - zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung - nur langsam voran. Den Startschuss für die rasante Entwicklung gab 2011 Apple mit Siri, 2018 buchte das System Duplex einen Termin beim Friseur und 2022 erschien ChatGPT nach über 7 Jahren Entwicklungszeit.
Was sind Learning Language Models?
Learning Language Models, zu Deutsch "Sprachmodelle für maschinelles Lernen", sind eine Schlüsselkomponente im aktuellen Hype um künstliche Intelligenz. Diese Modelle sind darauf spezialisiert, menschenähnliche Texte zu erzeugen und zu verstehen. Sie gehören zur Gruppe der generativen KI, die aus vorhandenen Daten einzigartige, neue Daten erzeugen kann.
Das Prinzip dahinter ist relativ einfach: Frage man das System “Was erscheint, wenn es regnet und die Sonne scheint?”, wird die Antwort eines gut trainierten Systems “ein Regenbogen” sein.
Damit ein System diese Antwort erzeugen kann, ist jedoch ein sehr zeit- und kostenintensives Training erforderlich. Später folgt ein Fine-Tuning, menschliche Präferenzen werden abgebildet und durch ein Reinforcement Learning kann das System aufgrund der Rückmeldungen des Menschen immer besser werden.
Chancen für Unternehmer
Welche Chancen bieten sich Ihnen als Unternehmer durch den Einsatz von generativer KI im Geschäftsalltag? Diese sind:
Effizienzsteigerung
KI kann Geschäftsprozesse automatisieren und optimieren und damit Zeit und Ressourcen sparen. Von der Dateneingabe bis zum Kundenservice können Unternehmen durch KI-Automatisierung ihre Effizienz deutlich steigern. Tools wie AgentGPT machen solche Automatisierungen möglich.
Personalisierung
Durch die Analyse des Kundenverhaltens kann KI personalisierte Produkt- oder Dienstleistungsempfehlungen geben, die die Kundenzufriedenheit erhöhen und die Kundenbindung stärken. Ein Beispiel dafür ist die Customer Data Platform Segment von Twilio.
Datengestützte Einblicke
Die künstliche Intelligenz kann riesige Datenmengen analysieren, um Trends und Muster zu erkennen, die menschlichen Analysten möglicherweise entgehen würden. Dies ermöglicht fundierte Entscheidungen und strategische Planung.
Risiken für Unternehmer
Wo Licht ist, ist auch Schatten. Eine neue Technologie erfordert Anpassungen im eigenen Verhalten und kann auf Ablehnung stossen. Aus unternehmerischer Sicht ergeben sich folgende Hauptrisiken:
Datenschutz und Sicherheit
Der Einsatz von KI geht häufig mit dem unbedachten Umgang mit sensiblen Daten einher. Dies birgt das Risiko von Datenschutzverletzungen und Sicherheitslücken, die das Vertrauen der Kunden beeinträchtigen können.
Veränderungen am Arbeitsplatz
Während KI Arbeitsprozesse optimieren kann, können bestimmte Aufgaben durch Automatisierung überflüssig werden, was zu Arbeitsplatzverlusten oder Veränderungen in der Arbeitsstruktur führen kann.
Abhängigkeit von der Technologie
Eine zu grosse Abhängigkeit von KI könnte dazu führen, dass Unternehmen anfällig für technische Ausfälle oder Störungen werden, die ihre Betriebsfähigkeit beeinträchtigen könnten.
Einsatzbeispiele für KI im Unternehmen
Bereits heute gibt es ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten von KI im Unternehmen. Dabei spielen die oben genannten Chancen, Effizienzsteigerung, Personalisierung und datenbasierte Einsichten eine grosse Rolle. Mögliche Anwendungsbeispiele sind
Chatbots im Kundenservice
Viele Unternehmen setzen bereits heute KI-basierte Chatbots ein, um Kundenanfragen schnell und präzise zu beantworten. Dies verbessert das Kundenerlebnis und entlastet die Hotline. Zapier bietet derzeit einen solchen Chatbot kostenlos an.
Personal- und Rekrutierungsprozesse
KI kann Lebensläufe analysieren, Bewerberprofile vergleichen und sogar Vorstellungsgespräche führen, um den Auswahlprozess zu rationalisieren. Das Tool resume.io beispielsweise prüft unter anderem die Qualität von Lebensläufen..
Vertrieb und Marketing
Personalisierte Empfehlungen, zielgerichtete Werbung, Lead-Qualifizierung und Marktanalysen werden durch KI optimiert. Ein Beispiel aus dem Content Bereich ist HelloScribe.
Datenanalyse
Durch die Analyse des Online-Verhaltens und der sozialen Medien kann KI durch Mustererkennung Einblicke in Markttrends und Verbraucherverhalten geben.
Recht
KI unterstützt Juristen bei der Recherche, der Vertragsgestaltung, der Analyse von Rechtsfällen und der Identifizierung relevanter Gesetze.
Fazit
Die Integration von künstlicher Intelligenz in Unternehmensprozesse bietet zweifellos zahlreiche Chancen. Sie kann die Effizienz steigern, datengestützte Erkenntnisse liefern und die Kundenbindung stärken.
In der heutigen, zunehmend digitalisierten Welt ist es für Unternehmen kaum noch vorstellbar, auf die Potenziale von KI zu verzichten. Die Möglichkeit, durch automatisierte Prozesse wertvolle Zeit und Ressourcen einzusparen, Wettbewerbsvorteile zu erzielen und personalisierte Dienstleistungen anzubieten, ist einfach zu verlockend, um sie zu ignorieren.
Allerdings dürfen auch die potenziellen Risiken nicht ausser Acht gelassen werden, darunter Datenschutzfragen und Veränderungen am Arbeitsplatz. Ein bewusster Umgang mit diesen Risiken ist unerlässlich, um das Vertrauen der Kunden zu wahren und die Mitarbeitenden in den Veränderungsprozess einzubeziehen.
Eine proaktive Herangehensweise an die Integration von KI, begleitet von einer klaren Strategie und einer verantwortungsvollen Umsetzung, wird dazu beitragen, die richtige Balance zwischen dem Einsatz von Technologie und menschlichem Engagement zu finden.