Wir bewegen uns in einem immer komplexer werdenden Business-Ökosystem, welche die selbstorganisierte Zusammenarbeit von Experten fordert. Eine solche interdisziplinäre Zusammenarbeit bedingt ein Austausch und Offenlegen von Informationen, so dass die jeweiligen Fachkräfte in der Lage sind, ihren Teil zu leisten. Doch was bedeutet «Informationen transparent machen»? Wie kann Transparenz als Multiplikator bei der Zusammenarbeit nutzen? Und wo liegen die Grenzen?

Ein Systemwechsel ist gefordert

Eine der vielen Aufgaben als Führungskraft ist es, den transparenten Umgang mit Informationen in Ihrem Team abzustecken, anzuwenden und vorzuleben. Die herkömmlichen Führungsansätze unterbinden leider oft von Grund auf eine transparente Zusammenarbeit im Team. Zu viele Informationen fliessen, wenn überhaupt, nur bei Nachfrage oder via bilaterale Gespräche. Dadurch habe Sie als Führungskraft zwar den alleinigen Überblick, doch mit einem offenen Austausch im Team hat dies wenig zu tun. Im Gegenteil, Sie fördern mit dieser Art der Kommunikation das Silo-Denken! Damit Sie dieses Muster durchbrechen können und Ihnen auf die Dauer ein «Systemwechsel» gelingt, empfehle ich Ihnen in kleinen, jedoch steten Schritten sich der Transparenz zu nähern.

Die Kraft der visuellen Sprache

Bilder sagen mehr als tausend Worte – genau diesen Aspekt können Sie sich zu Nutze machen. Gestalten Sie in Ihrem Team ein visuelles Aufgabenboard. Unter Begriffen wie Kanban, Scrumban, Scrumboard etc. werden Sie zahlreiche Beiträge im Internet finden. In Kombination mit einem täglichen, kurzen Team-Check-in am Morgen von max. 15 min. haben Sie ein sehr wirkungsvolles Tool in Ihrer Hand.

Eine weitere Möglichkeit für Transparenz zu sorgen, bietet eine «Skills-Matrix». Darin listen Sie auf, wer von Ihren Mitarbeiten/innen über welche Fähigkeiten und Expertisen verfügt. Dies erleichtert den raschen Zugriff auf benötigte Kompetenzen, was insbesondere in hektischen Zeiten ganz nützlich ist.

Auch Funktionen wie die Statusmeldung im Chat können zu mehr Transparenz verhelfen. Nicht immer ist dies jedoch gewünscht oder die Funktion ist sogar deaktiviert. Dann empfehle ich Ihnen, sich im Chat kurz zu begrüssen und zu verabschieden, so wie Sie es in einem physischen Raum tun würden. Ein kurzes «Guten Morgen», «bin in der Pause» oder «mache Feierabend» erleichtert die Kommunikation enorm, da schnell erfasst werden kann, wer erreichbar ist.

Die Grenzen der Transparenz

Es gibt Stimmen, die gehen betreffend Transparenz so weit, dass das Freigeben von persönlichen E-Mailaccounts und Kalendern gefordert wird. Aus meiner Sicht schiessen diese Forderungen über das Ziel hinaus, ziehen Probleme mit dem Datenschutz mit sich und führen zu einer ablehnenden Haltung bei den Betroffenen.

Damit dies nicht geschieht – stellen Sie sich die Frage nach der Relevanz der Informationen für das Team. Alles was Sie mit «ja» beantworten können, sollten Sie für alle zugänglich machen. Dies sind wie oben erwähnt Aufgaben, Zuständigkeiten, Kompetenzen und Projekttermine. Überlegen Sie sich auch ggf. ein Team-Mailaccount zu erstellen – damit stellen Sie eine klare Trennung zu Ihren persönlichen Mails sicher. Ähnliches gilt auch für den Kalender.

Einfach tun

Machen Sie morgen den ersten Schritt. Es braucht dazu nur wenig – zum Beispiel eine kurze Besprechung mit dem Team, welche der genannten Massnahmen Sie etablieren wollen. Ab diesem Zeitpunkt ist es eine Teamangelegenheit und Sie können sich gemeinsam helfen und unterstützen.

Ihre Reise zur transparenten Zusammenarbeit hat damit eben begonnen. Geniessen Sie die neuen Erfahrungen und bringen Sie sich und Ihr Team auf ein nächstes Level!

The currency of leadership is transparency

HOWARD SCHULTZ

Unternehmer, ehem. COB von Starbucks

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