Risky-Shift-Effekt? Wenn Entscheidungen in einer Gruppe getroffen werden, neigen Menschen dazu, riskantere Entscheidungen zu treffen als Einzelpersonen. Dieses Phänomen wurde erstmals 1961 von James Stoner in seiner Dissertation beschrieben und hat seither in der Psychologie und der Wirtschaft viel Beachtung gefunden.

Gerade eingespielte und erfolgreiche Führungsgruppen wie ein Verwaltungsrat oder das Führungsteam einer Geschäftsleitung sind häufiger von diesem Phänomen betroffen.

Einige Beispiele?

  • Bei der Markteinführung eines neuen Produktes werden die Vorteile des Produktes überschätzt und die möglichen Risiken am Markt unterschätzt.
  • Ähnliches passiert bei der Personalrekrutierung, wo die Entscheidung zugunsten des risikoreicheren Bewerberprofils getroffen wird.
  • Oder bei Verhandlungen wird eine härtere Position eingenommen und weniger Kompromisse eingegangen, da die eigene Verhandlungsposition überschätzt wird.

Der Risky-Shift-Effect ist somit ein Phänomen, dem man als Unternehmer bei der Entscheidungsfindung in Gruppen Rechnung tragen sollte. Durch Massnahmen wie die Förderung von Einzelmeinungen, eine offene Diskussion oder externe Beratung kann der Risky-Shift-Effect minimiert werden.